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WEITERE LAUFENDE PROJEKTE:  DIE ERDGRUBE

Experiment Erdgrube

Gemüselagerung in der Erde

Im November 2016 lagerten wir 200 kg Wurzelgemüse und Kabis in einer Erdgrube ein. Ein Drahtgeflecht und Nussbaumlaub dienten als Mäuseschutz. Mit Stroh gefüllten Jutesäcken, Schaltafeln und Vliesabdeckung versuchten wir Kälte und Nässe aus der Grube fernzuhalten. Via Sender eines digitalen Thermometers haben wir Daten zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Grube empfangen.

Anfangs Februar 2017 – stehen wir voller Spannung vor der Grube. Wie hat das Gemüse die drei Monate in der Grube, insbesondere die Kälteperiode vom Januar, überstanden? Ist es von Schneckenfrass oder Mäuseschäden verschont geblieben? Nachdem Bretter, Vlies, Nuss- baumlaub und Strohsäcke ent- fernt sind, können wir auf den ersten Blick eine positive Bilanz ziehen. Es sieht gut aus in der Grube. Wir nden zwar ein Mäusenest, sehen aber keine dazugegehörige Maus. Auch sichten wir vereinzelt Schnecken, angefressene Stellen jedoch nicht.
Das Wurzelgemüse – Karotten, Randen und Rettich – präsentiert sich prall und knackig. Es scheint sogar, dass es gegenüber dem kellergelagerten Gemüse eher weniger ausgetrieben hat und somit fast keine Rüstverluste anfallen. Der Weisskabis zeigt gleichartige Lagerspuren wie im Kellerlager. Nur dem Blaukabis schien es in der Grube nicht ganz zu behagen. Er hat zum Teil Schimmel angesetzt, vor allem die weniger kompakten Köpfe sehen recht mitgenommen aus. Wir nehmen an, dass die Luftfeuchtigkeit für ihn zu hoch war. Von den eingelagerten 39 kg nehmen nur noch 28,5 kg den Weg auf den Markt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Lagermethode Erdgrube sich für Wurzelgemüse hervorragend eignet.
Unsere Temperaturaufzeichnungen zeigen uns, dass wir eine recht konstante Temperatur zwischen 4,8 bis 2,7°C und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 85 bis 94 Prozent hatten. 

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Auszug aus einem Pressetext von Esther Thalmann, Agridea, Bauernzeitung 25. Nov 2016 und 17. Februar 2017